Es geschah vor 90 Jahren

Mit der „Aktion wider den undeutschen Geist“ begannen die Nationalsozialisten kurz nach ihrer Machtergreifung ab März 1933 die systematische Verfolgung jüdischer, marxistischer, pazifistischer und sonstiger oppositioneller oder politisch unliebsamer Schriftsteller. Diese Aktion zog sich bis in den Oktober des gleichen Jahres hin.

Abertausende von Büchern wurden vom NS-Studentenbund und der Hitlerjugend auf Lastwagen verladen ...

Schlüsselereignis und zugleich Höhepunkt der Aktion war die öffentliche Bücherverbrennung vor nunmehr 90 Jahren am 10. Mai 1933. Organisiert vom Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB) wurden mit hoher Öffentlichkeitswirkung auf dem ehemaligen Berliner Opernplatz und zeitgleich in 18 weiteren deutschen Universitätsstädten Bücher und Schriften wie die von Karl Marx und Heinrich Heine, Thomas und Heinrich Mann, Berthold Brecht und Siegmund Freud, Kurt Tucholsky und Carl von Ossietzky ins Feuer geworfen und verbrannt. Mit diesen Bücherverbrennungen leitete das Nazi-Regime auch eine Wende in Richtung nationalsozialistischer Erziehung ein.


... und anschließend öffentlich verbrannt.

Bild: Bundesarchiv, Bild 102-14597 / Georg Pahl

 Mehr als hundert Jahre zuvor prophezeite ein großer deutscher Dichter:

„Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“
Heinrich Heine in seiner 1823 erschienenen Tragödie „Almansor“